Sonntag, 19. Oktober 2014

Ergebnisse der Familiensynode im Vatikan

Die Kirche ist auch nicht besser als Putin

Die katholische Kirche öffnet sich gegenüber Homosexuellen? Von wegen. Ihre Haltung erinnert in dieser Frage vielmehr an die eines ganz bestimmten russischen Politikers. 

Einem „Erdbeben" gleich sei das, was derzeit aus dem Vatikan an Verlautbarungen zum Thema Schwule und Lesben komme. So konnte man in nahezu jeder großen internationalen Tageszeitung in den letzten Tagen zum Zwischenbericht der Familiensynode des Vatikans lesen. Gesagt haben soll das ein John Thavis, der als Vatikanologe gehandelt wird, in den USA aber lediglich als Autor für kirchliche Zeitschriften, in Europa bislang überhaupt nicht bekannt war. Und sich offensichtlich in dem Metier, das er hier beurteilen soll, nicht wirklich gut auskennt. 

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Kommentar Andy


Vatikan gegen Öffnung

An die Familiensynode hatten viele Gläubige große Hoffnungen geknüpft. Doch zum Abschluss wurde deutlich: Die katholische Kirche hält an ihrer Haltung zu Homosexualität und Ehescheidung fest. Liberale Positionen fanden keine Mehrheit.

Von Tilmann Kleinjung, ARD-Hörfunkstudio Rom

Das letzte Wort bei dieser Synode hatte Papst Franziskus. In einer kurzen Ansprache an die rund 190 Teilnehmer der Versammlung nahm er jedoch nicht Stellung zu den besonders umstrittenen Themen der vergangenen zwei Wochen. Sowohl Progressiven wie auch Traditionalisten in der katholischen Kirche erteilte er eine Absage. Er warnte vor einer "falschen Barmherzigkeit", aber auch vor dem Wunsch, "sich im Geschriebenen einzuschließen und sich nicht von Gott überraschen lassen wollen".

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Bischöfe uneins bei Homosexualität und Scheidung

von Jürgen Erbacher

Beim Thema Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene herrscht weiter große Uneinigkeit in der katholischen Kirche. Papst Franziskus rügte zudem den römischen Bürgermeister für seinen Vorstoß zugunsten der Homo-Ehe. Zwei Wochen lang haben rund 250 katholische Kardinäle, Bischöfe und Laien aus der ganzen Welt über die Situation der Familien diskutiert sowie deren Probleme und Herausforderungen. Schnell kristallisierten sich der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen sowie Homosexuellen als die strittigen Themen der Beratungen heraus.

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Kommentar Andy

Als Atheist könnte es mit ja eigentlich egal sein, welche mittelalterlichen Moraldogmen die katholische Kirche verbreitet. Nur bleibt es nicht bei der reinen Glaubenslehre. Ausgerechnet die Religion, die wie kaum eine andere ständig auf ihre religiösen Grundrechte in den demokratischen Länder der Erde pocht, mischt sich vehement in die demokratischen Grundrechte vieler Menschen ein indem sie versucht diese in völlig inaktzeptabler Weise einzuschränken. Was bitte geht es dem Papst an, wenn der römische Bürgermeister sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt? Auch wenn es nicht den Anschein hat, Italien ist wie allen anderen westeuropäischen Staaten ein sekulärer Staat mit einer strengen Trennung zwischen Staat und Kirche. 

Religionsfreiheit bedeutet eben auch, dass ein Mensch die Möglichkeit haben muss, sich für keine Religion zu entscheiden. Weshalb kann die Kirche es nicht einfach beim Glauben belassen? Wenn die katholische Kirche innerhalb ihrer Reihen keine Schwulen und Lesben dulden möchte - bitte sehr, alles kein Problem. Die Kirche möchte keine Homo-Ehe? Kein Mensch zwingt sie dazu. Aber die Formen der staatlichen Ehe geht der Kirche mit Verlaub gesagt einen feuchten Dreck an.  Nein, der Kirche geht es mitnichten um die reine Glaubenslehre. Ihr geht es um eine direkte Einflussnahme und Einmischung in die Politik der Länder. Ein Blick nach Afrika genügt. Dort werden ganz offiziell im Namen der Kirche Schwule und Lesben inhaftiert, gefoltert und gedehmütigt. Sie werden zu Vogelfreien erklärt und haben keinerlei Rechte. Bei aller Liebe, dass hat nun wirklich nichts mit Religionsfreiheit zu tun. Das ist purer Terrorismus der unter keinen Umständen zu dulden ist.

Aber selbst wenn man die kirchliche Reatkionen wie Volker Beck von den Grünen dies stets gerne tut, positiv und äußerst wohlwollend zur Kenntnis nimmt, tun sich dennoch enomre Unstimmigkeiten auf. Homosexuelle sollen nicht generell abgelehnt werden? Wohl aber ihre Art zu lieben und zu leben. Ihre Beziehung, die Art ihrer Partnerwahl und ihre Sexualität sowieso. Was bleibt von einen Menschen eigentlich noch übrig, wenn man ihm die wichtigsten Bereiche seines Lebens vorenthält? 

Letztendlich bleibt alles beim Alten. Die katholische Kirche ist ein reaktionärer Haufen alter Männer die ihren Haß und ihre Verachtung weiterhin auf alles richten was auch nur annähernd mit der Zeit der Aufklärung in Verbindung gebracht werden könnte. Deshalb sage ich nach wie vor - ich finde es vollkommen in Ordnung wenn Homosexuelle einen christlichen Glauben haben. Aber ausgerechnet als Schwuler oder Lesbe Teil der großen Weltreligionen zu sein, halte ich für ausgesprochen dumm und geschichtsvergessen.

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